Wie lange hat man eine Probezeit mit dem Auto zu absolvieren?

Von Murat Kilinc

Letzte Aktualisierung am: 10. Dezember 2025

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

FAQ: Wie lange dauert die Probezeit beim Auto?

Wie lange geht die Probezeit beim Auto?

Sofern Sie sich nichts zu Schulden kommen lassen, endet Ihre Probezeit mit dem Auto nach 2 Jahren.

Wie lange fällt die Probezeit mit dem Auto mit 17 Jahren aus?

Wenn Sie Ihren Führerschein bereits mit 17 Jahren machen und somit zunächst nur begleitetes Fahren für Sie erlaubt ist, hat dies keine Auswirkungen auf Ihre Probezeit. Auch diese endet regulär nach 2 Jahren.

Welche Konsequenzen hat ein B-Verstoß in der Probezeit?

B-Verstöße sind weniger schwerwiegende Verkehrsverstöße innerhalb der Probezeit. Anders als A-Verstöße müssen Sie daher nicht zwingend Konsequenzen wie die Verlängerung der Probezeit und die verpflichtende Teilnahme an einem Aufbauseminar fürchten. Mehr erfahren Sie hier.

Führerschein auf Probe: Wie lange dauert die Probezeit beim Auto?

Wie lange ist die Probezeit beim Auto regulär?
Wie lange ist die Probezeit beim Auto regulär?

Für viele bedeutet der erstmalige Erwerb eines Führerscheins vor allem eins: Freiheit und Flexibilität. Doch wer zum ersten Mal eine Fahrerlaubnis der Klasse A, B, C oder D erhält, der steht zunächst unter besonderer Beobachtung.

Und wie lange geht die Probezeit beim Auto? Anders als z. B. bei einem Arbeitsvertrag dauert diese nicht maximal sechs Monate, sondern mindestens zwei Jahre. Sollten Sie allerdings innerhalb dieser zwei Jahre einen oder mehrere (schwere) Verkehrsverstöße begehen, kann sich die Probezeit beim Auto auch schnell verdoppeln.

In diesem Fall wird zwischen sogenannten A- und B-Verstößen unterschieden. Begehen Sie einen A-Verstoß hat dies eine sofortige Verlängerung der Probezeit um weitere zwei Jahre sowie die verpflichtende Teilnahme an einem Aufbauseminar zur Folge. Ein einzelner B-Verstoß wird nicht derartig sanktioniert, bei zwei oder mehr B-Verstößen innerhalb von 12 Monaten droht Ihnen allerdings ebenfalls Ungemach.

Wie lange also dauert die Probezeit beim Auto, wenn man einen A-Verstoß begangen hat? Die Probezeit beginnt in diesem Fall nicht von vorne, sondern es werden zwei Jahre auf Ihre restliche Probezeit aufaddiert. Das bedeutet: Haben Sie z. B. noch sieben Monate Probezeit übrig, dauert diese fortan wieder zwei Jahre und sieben Monate.

Wann es sich um einen A-Verstoß oder um einen B-Verstoß handelt, können Sie der folgenden Tabelle entnehmen:

A-Verstöße (schwer­wiegende Regel­missach­tungen)B-Verstöße (weniger schwer­wiegende Regel­missach­tungen)
Alkohol am SteuerFalschparken
Miss­achtung des Tempo­limits (erst probezeit­relevant ab 21 km/h zu viel)Ladung nicht bzw. nicht ausreichend gesichert
Rotlicht­verstoßFahren mit abgefah­renem Reifenprofil
Nötigung (z. B. Einsatz der Lichthupe, Drängeln)Termin der Sicher­heits­prüfung um mehr als acht Monate überzogen
Unfall­flucht, unter­lassene Hilfe­leistungGefähr­dung / Behin­derung von Fuß­gängern / Rad­fahrern beim Abbiegen

Bekifft oder alkoholisiert in der Probezeit: Die Konsequenzen

Wie lange darf man nach dem Kiffen kein Auto fahren? In der Probezeit gelten härtere Regeln.
Wie lange darf man nach dem Kiffen kein Auto fahren? In der Probezeit gelten härtere Regeln.

Während der Probezeit sollten Sie auf keinen Fall auf die Idee kommen, sich bekifft oder betrunken hinter das Steuer zu setzen. Das gilt nicht nur, weil Sie dadurch für ein deutlich höheres Unfallpotenzial sorgen und sich und andere Verkehrsteilnehmer gefährden.

Wie lange sollten Sie nach Alkohol-Konsum also kein Auto fahren? In der Probezeit gilt ganz klar: Solange bis sich Ihr Promillewert wieder bei 0,0 befindet. Selbst ein Promillewert von 0,1 würden in der Regel ein Bußgeld von 250 Euro sowie die verpflichtende Teilnahme an einem Aufbauseminar drohen. Zudem verlängert sich die Probezeit um zwei weitere Jahre.

Auch Cannabis-Konsum zieht entsprechende Konsequenzen nach sich. Ihr THC-Wert sollte in jedem Fall 0 betragen, andererseits riskieren Sie die Verdopplung Ihrer Probezeit. Und auch auf Ihren Geldbeutel kämen schwere Zeiten zu: Ein Aufbauseminar kostet Sie in der Regel zwischen 250 und 400 Euro, zusätzlich zum ohnehin anfallenden Bußgeld.

Wichtig ist außerdem: Das Cannabis-Verbot am Steuer droht nicht nur für Fahranfänger in der Probezeit, sondern für alle Autofahrer unter 21 Jahren. In diesem Fall kann die Probezeit-Dauer beim Auto zwar nicht mehr verlängert werden, Ihnen können jedoch folgende Straßen drohen:

Aufbauseminar ignoriert: Wie lange wird die Probezeit beim Auto jetzt?

Wie lange kann die Probezeit verlängert werden beim Auto?
Wie lange kann die Probezeit verlängert werden beim Auto?

Nun wollen wir noch die folgenden Fragen für Sie klären: Wie lange geht meine Probezeit beim Auto durch einen erneuten A-Verstoß nach einem Aufbauseminar? Und was, wenn ich gar nicht erst am Aufbauseminar teilnehme?

Zunächst: Das Aufbauseminar ist verpflichtend. Im Normalfall gilt hier eine Frist von zwei Monaten, innerhalb derer Sie den Kurs absolviert haben müssen. Es liegt dabei in Ihrer eigenen Verantwortung, sich um eine entsprechende Teilnahme an einem Kurs in Ihrer Umgebung zu kümmern. Meistens wird dies über die örtlichen Fahrschulen abgewickelt.

Halten Sie sich nicht an diese Frist, wird Ihnen die Fahrerlaubnis gänzlich entzogen. Erst wenn Sie eine Bescheinigung über die Teilnahme an einem Aufbauseminar vorzeigen können, erhalten Sie diese neu erteilt.

Wie lange aber dauert die Probezeit beim Auto, wenn man bereits ein Aufbauseminar und eine Verlängerung verordnet bekommen hat und sich einen erneuten Verstoß leistet. In diesem Fall sind folgende Schritte die Regel:

  • Sie erhalten eine schriftliche Verwarnung und zusätzlich die Empfehlung zur freiwilligen Teilnahme an einer verkehrspsychologischen Beratung (MPU). Auch hier gilt eine zweimonatige Frist.
  • Begehen Sie einen erneuten A-Verstoß nach Ablauf dieser Frist, wird Ihnen die Fahrerlaubnis entzogen. Eine erneute Verlängerung der Probezeit gibt es nicht.
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Über den Autor

Murat Kilinc (Rechtsanwalt)
Murat Kilinc

Murat Kilinc ist als Fachanwalt für Verkehrsrecht Experte für alles Rechtliche rund um Verkehr und Kfz. Er studierte Jura an der Universität Bremen und erhielt 2014 seine Zulassung zum Rechtsanwalt. Zu seinen weiteren Schwerpunktgebieten zählen unter anderem das Zivil- und Versicherungsrecht.

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