Biodiesel – Vor- und Nachteile des alternativen Kraftstoffs

Von Meike Z.

Letzte Aktualisierung am: 9. September 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Biodiesel – eine echte Alternative?

Reiner Biodiesel wird nur noch an wenigen deutschen Tankstellen angeboten.
Reiner Biodiesel wird nur noch an wenigen deutschen Tankstellen angeboten.

Biokraftstoffe werden immer wichtiger. Der Rohstoff Erdöl, aus dem Kraftstoffe hergestellt werden, mit denen wir unsere Fahrzeuge antreiben können, wird uns nicht ewig zur Verfügung stehen.

Damit wir trotzdem auch in Zukunft mobil bleiben können, wird die Entwicklung alternativer Kraftstoffe – zum Beispiel Autogas und Bioethanol – vorangetrieben. Ein weiterer Kraftstoff, der schon seit längerem in Deutschland angeboten wird, ist der sogenannte Biodiesel.

Was ist aber Biodiesel nun genau und woraus besteht er? Wie läuft die Biodieselherstellung ab? Kann ich Biodiesel ganz einfach tanken? Diese und weitere Fragen werden im folgenden Ratgeber beantwortet.


FAQ: Biodiesel

Woraus wird Biodiesel produziert?

Informationen zur Herstellung finden Sie hier.

Lässt sich mit Biodiesel sparen?

Da die Steuern für Biodiesel angehoben wurden, bietet dieser alternative Kraftstoff finanziell kaum noch Vorteile gegenüber dem regulären Diesel.

Kann Biodiesel bei jedem Dieselfahrzeug verwendet werden?

Nein, tanken sollten Sie diesen Kraftstoff nur, wenn der Fahrzeughersteller dies explizit erlaubt. Denn wird falsch getankt, kann dies ggf. die Bauteile angreifen.

Biodiesel – Die Produktion

Bei der Herstellung von Biodiesel spielt die Chemie eine große Rolle.
Bei der Herstellung von Biodiesel spielt die Chemie eine große Rolle.

Biodiesel – manchmal wird dieser auch Agrodiesel genannt – wird meist aus Pflanzenöl hergestellt. In Deutschland handelt es sich hierbei hauptsächlich um Öl, das aus Raps gewonnen wurde. In Südostasien wird hingegen hauptsächlich Palmöl verwendet, in Nordamerika meist Sojaöl. Es können allerdings auch andere Produkte wie Altspeise- und Tierfette verwendet werden.

Bei der Herstellung von Biodiesel wird dem Rapsöl in einem chemischen Prozess Methanol zugemischt. Als Katalysator dient Kalium- oder Natriumhydroxid. Das Gemisch wird anschließend erwärmt. Nach diesem Prozess, der auch Umesterung genannt wird, haben sich zwei Phasen gebildet: zum einen der Biodiesel – auch Rapsölmethylester (RME) genannt – und zum anderen Glycerin.

Häufig wird kritisiert, dass beim Biodiesel und seiner Herstellung viel Biomasse ungenutzt bleibt. So werden nur die Körner verwendet, nicht aber das Rapsstroh und die –saat.

Wer Biodiesel herstellen möchte, muss nun beide Phasen voneinander trennen. Die Biodieselphase wird anschließend gewaschen und durch Destillation getrocknet. Mit diesem letzten Schritt ist die Herstellung abgeschlossen.

Der Prozess der Umesterung beim Biodiesel sorgt dafür, dass die Viskosität und Zündwilligkeit des Kraftstoffes dem des normalen Diesels angepasst werden und dieser somit als Treibstoff verwendet werden kann. Allerdings benötigt Biodiesel Additive, also Zusatzstoffe, damit er auch wintertauglich wird und bei Temperaturen von bis zu minus 20°C verwendet werden kann.

Es kann auch reines Pflanzenöl (meist Rapsöl) getankt werden, welches nicht dem Prozess der Umesterung unterzogen wurde. Allerdings ist der Einsatz von reinem Öl aus Raps nicht für alle Dieselfahrzeuge möglich. Modernere Kfz müssen dafür umgerüstet werden.

Biodiesel aus Algen herstellen – Ist das möglich?
Auch aus Algen lassen sich Biokraftstoffe herstellen, allerdings sind die Verfahren noch nicht ausgereift. Noch kann Energie aus Algen nicht kosteneffizient erzeugt werden. Momentan wird aber intensiv daran geforscht, um Algen für die Herstellung von Biokraftstoffen nutzbar zu machen.

Biodiesel – Für welches Auto ist er geeignet?

Der Einsatz von Biodiesel ist nicht ohne weiteres bei jedem Fahrzeug als Ersatz für normalen Dieselkraftstoff möglich. Der alternative Kraftstoff darf nur dann getankt werden, wenn eine Freigabe des Fahrzeugherstellers vorliegt. Biodiesel greift nämlich bestimmte Kunststoffe, Autolacke und Buntmetalle an und kann damit zu Problemen am Fahrzeug führen.

Wenn Sie mit Ihrem Dieselfahrzeug falsch tanken, kann dies zu Schäden führen.

Biodiesel in Deutschland – Eine rückläufige Entwicklung

Problem beim Biodiesel: Der Preis steigt stark an, seitdem die steuerliche Förderung reduziert wurde.
Problem beim Biodiesel: Der Preis steigt stark an, seitdem die steuerliche Förderung reduziert wurde.

Lange konnte man reinen Biodiesel an vielen Tankstellen kaufen. Eine Zeit lang war der Ersatz für normalen Dieselkraftstoff auch sehr beliebt. Dies wurde dadurch begünstigt, dass der Preis vom Biodiesel deutlich unter den normalen Benzinpreisen lag. Durch sukzessive Steuererhöhungen seit dem Jahr 2007 wurden diese Preisunterschiede jedoch aufgehoben.

Die Bedeutung des alternativen Kraftstoffs hat aus diesem Grund stark abgenommen. Möchten Sie reinen Biodiesel kaufen, ist dies nur noch an wenigen Tankstellen in Deutschland möglich.

Biodiesel als Zusatz zum normalem Diesel

Auch wenn reiner Biodiesel kaum noch erhältlich ist, so wird er dennoch genutzt. In vielen Ländern wird er dem normalen Diesel in einem gewissen Verhältnis zugesetzt. Seit dem Jahr 2009 wird dem Diesel in Deutschland sieben Prozent Biodiesel beigemischt. Dieser Kraftstoff wird als „B7“ gekennzeichnet und ist für alle Dieselfahrzeuge unbedenklich. Auch beim Benzin gibt es solche Kraftstoffmischungen. Seit dem Jahr 2011 wird in Deutschland E10-Benzin angeboten. Hierbei handelt es sich um Benzin, dem 10 Prozent Bioethanol zugesetzt wurde.

Allerdings sollten Sie darauf achten, regelmäßig einen Ölwechsel durchzuführen, da der zugesetzte Biodiesel dazu führen kann, dass die Schmierfähigkeit des Motoröls nachlässt. Weitere Informationen hierzu können Sie der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeuges entnehmen oder beim Hersteller anfragen.

Insgesamt nehmen alternative Energien aber eine immer wichtigere Rolle ein – hierzu gehören beispielsweise Erdwärme, Wasserkraft, Sonnen- und Windenergie.
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Über den Autor

Meike
Meike Z.

Meike machte ihren Master im Fach Linguistik an der Universität Paderborn. Seit 2016 ist sie Teil des Redaktionsteam von bussgeldrechner.org. Dank ihrer über die Jahre erworbenen Expertise bereitet sie selbst komplexe verkehrsrechtliche Themen leicht verständlich auf.

5 Kommentare

  1. Willi

    11. September 2022 um 13:16

    Jede reale Möglichkeit, Co2 zu senken, oder Co2 neutral zu stellen, sollte in wirklichkeitsnahen Studien untersucht werden.

  2. Esma

    9. November 2020 um 11:57

    Ich denke man sollte kein Bio Diesel benutzen da das nicht gut ist

    Lg esma aus der Doktor johannes Faust Schule in Knittlingen:)

  3. rkolossa

    17. Dezember 2019 um 14:35

    Hallo,

    Weil das CO2 vorher von Pflanzen aufgenommen wurde. Das einzige CO2 stammt aus der Verarbeitung, wenn elektrische Anlagen betrieben werden mit Kohlestrom

  4. Walter B.

    30. September 2019 um 17:20

    Biodiesel soll unschädlicher sein als Normal -D und es wäre kein CO2 Ausstoß vorhanden?
    Wenn ich ein (C) Kohlenstoff verbrenne dann entsteht doch immer CO2. Wie so hier nicht.

    1. Janssen

      17. Dezember 2019 um 14:59

      Relativ simpel.
      Der CO2 Gehalt der bei der Verbrennung von Biodiesel entsteht ist der Selbe der auch bei dem Wachstum der Pflanze aufgenommen wird. Dadurch ist Biodiesel CO2 neutral .

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