Klimaanlage und Standheizung im Auto: Mehrverbrauch statt Sprit sparen

Von Meike Z.

Letzte Aktualisierung am: 30. Januar 2024

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Standheizung und Verbrauch des Fahrzeugs – Wie elektrische Geräte den Spritverbrauch steigern

Wie können Sie Kraftstoff sparen? Auch im Fahrzeuginneren gibt es Spritfresser.
Wie können Sie Kraftstoff sparen? Auch im Fahrzeuginneren gibt es Spritfresser.

Schon in der Fahrschule lernen wir in Vorbereitung auf den Führerschein, dass spritsparendes Fahren wichtig ist. Was bedeutet das aber genau? Neben einer spritsparenden Fahrweise ist unter anderem auch der richtige Reifendruck wichtig. Was aber viele vergessen: Auch elektrische Geräte im Auto verbrauchen Sprit.

Viele Menschen achten beim Kauf eines neuen Autos auch auf eine gehobene Ausstattung. Neben Basics, wie einem Radio oder elektrischen Fensterhebern, muss der Wagen auch über eine Sitzheizung und eine Klimaanlage verfügen.

All dies steigert den Komfort und macht das Fahren zu einem angenehmen Erlebnis. Für viele Autofahrer lautet dann aber die Frage: Wie kann ich hier Kraftstoff sparen? Verbraucht eine Standheizung viel Benzin? Steigert eine Klimaanlage den Spritverbrauch? All diese Fragen werden in unserem Ratgeber beantwortet.


FAQ: Mehrverbrauch durch Heizung und Klimaanlage

Führen elektrische Geräte im Auto zu einem Mehrverbrauch?

Ja, denn damit der Motor die Lichtmaschine antreiben kann, wird Kraftstoff verbraucht.

Welche Geräte verbrauchen besonders viel Strom?

Dazu gehören insbesondere die Klimaanlage sowie die Stand- und Sitzheizung. Möchten Sie Sprit sparen, sollten Sie diese also in Maßen einsetzen.

An welchen Stromfressern sollten Sie nicht sparen?

Das Spritsparen darf niemals zu Lasten der Sicherheit gehen. Daher sollte niemals auf die Beleuchtung verzichtet werden.

Elektrizität im Auto – Wie wird sie im Auto erzeugt?

Alle elektrischen Geräte, wie die Lichtmachine, verbrauchen Energie und erhöhen dadurch den Kraftstoffverbrauch.
Alle elektrischen Geräte, wie die Lichtmachine, verbrauchen Energie und erhöhen dadurch den Kraftstoffverbrauch.

Wir erachten Strom in allen Lebensbereichen als selbstverständlich. Nur selten fragen wir uns, wo der Strom, den wir verbrauchen, eigentlich herkommt. Das ist auch beim Auto so. Mit welcher Technik wird also der Strom im Kfz erzeugt und welche Auswirkungen hat das auf den Kraftstoffverbrauch?

In jedem Fahrzeug befindet sich eine Lichtmaschine. Diese ist ein elektrischer Generator, der vom Motor über einen Keilriemen angetrieben wird. Die Lichtmaschine kann so die elektrischen Geräte im Wagen mit Strom versorgen. Zusätzlich befindet sich noch eine Batterie im Auto, die dazu dient, Energie zu speichern. So steht auch Energie zur Verfügung, wenn der Motor abgestellt ist oder nur langsam läuft.

Muss die Lichtmaschine nun mehr Strom liefern, weil ein elektrisches Gerät eingeschaltet wurde, so erhöht sich der Drehwiderstand. Der Motor muss also für den Antrieb mehr Kraft aufwenden, was dazu führt, dass mehr Sprit verbraucht wird. Laut ADAC erfordern 100 Watt elektrische Leistung je nach Motordrehzahl und Lichtmaschinen-Auslegung ca. 0,1Liter pro 100 km.

Bei der Beleuchtung Ihres Fahrzeugs sollten Sie natürlich nicht sparen. Diese dient der Sicherheit und darf somit nicht vernachlässigt werden.

Wie können Sie also Kraftstoff sparen? Schauen wir uns die verschiedenen Stromfresser im Auto einmal genauer an.

Die Klimaanlage im Auto – Gesteigerter Verbrauch

Wird die Klimaanlage im Auto benutzt, erhöht das den Verbrauch.
Wird die Klimaanlage im Auto benutzt, erhöht das den Verbrauch.

Kühle Luft im Auto ist angenehm, gerade wenn es draußen brüllend heiß ist. Die Klimaanlage gehört aber zu den Stromfressern Nr. 1 im Auto. Und dadurch erhöht sich wiederum auch der Spritverbrauch bei eingeschalteter Klimaanlage.

Bei Klimaanlagen kann zwischen voll- und halbautomatischen bzw. manuellen Systemen unterschieden werden. Während die Vollautomatik alles selber regelt, wenn Sie die gewünschte Temperatur eingestellt haben, müssen Sie beim halbautomatischen bzw. manuellen System das Gebläse selbst einstellen. Letzteres ist zwar in der Anschaffung günstiger, dafür ist der Benzinverbrauch der Klimaanlage bei diesem System aber auch höher als bei der Vollautomatik.

Stellen Sie die Luftverteilung bei einer halbautomatischen bzw. manuellen Klimaanlage am besten auf die oberen Düsen ein. Viele empfinden kühlere Luft im Kopfbereich und wärmere Luft an den Füßen als angenehmer.

Um den Verbrauch der Klimaanlage im Auto zu verringern, sollten Sie beim vollautomatischen System darauf achten, dass die Anlage nur im „Auto-Modus“ läuft. Stellen Sie die Temperatur auch nicht zu gering ein. Als Faustregel gilt, dass die Innentemperatur nicht mehr als sechs bis acht Grad über der Außentemperatur liegen sollte.

Tipp: Verbrauch durch Klimaanlage senken
Schalten Sie die Klimaanlage ca. zehn Minuten bevor die Fahrt endet ab. So kann die Klimaanlage selbst trocknen. Dies wirkt der Keimbildung entgegen. Außerdem ist der Temperaturunterschied zwischen Fahrzeuginnerem und –äußerem dann nicht mehr so groß. Das verträgt der Körper meist besser.

Allgemein lässt sich sagen, dass der Spritverbrauch bei eingeschalteter Klimaanlage je nach Fahrzeugmodell, Einsatzbedingungen und Klimaanlagentechnik um zwischen 0,1 bis 0,2 Liter pro 100 km steigt. Im Leerlauf wird prozentual gesehen der meiste Sprit verbraucht. Denken Sie also daran: eine Klimaanlage erhöht den Benzinverbrauch und sollte nur dann eingeschaltet werden, wenn es wirklich notwendig ist.

Die Standheizung – Erhöhter Benzinverbrauch

Ein warmes Auto im Winter ist angenehm. Das verbraucht aber mehr Benzin: Standheizung und Sitzheizung erhöhen die Spritkosten.
Ein warmes Auto im Winter ist angenehm. Das verbraucht aber mehr Benzin: Standheizung und Sitzheizung erhöhen die Spritkosten.

Während eine Klimaanlage im Sommer für angenehme Kühle sorgt, so möchten wir es im Winter doch gerne warm im Pkw haben. Standheizungen sorgen dafür, dass das Fahrzeuginnere erwärmt wird, ohne dass der Motor dabei laufen muss. Das ist sehr bequem, denn niemand steigt gerne in ein kaltes Auto.

Doch für den größeren Komfort durch die Heizung müssen Sie auch höhere Benzinkosten in Kauf nehmen, da die Standheizung den Verbrauch Ihres Fahrzeugs erhöht. Je nach Hersteller wird für die Standheizung ein Spritverbrauch von 0,6 bis 1,7 Liter pro Stunde angegeben.

Standheizungen werden häufig nicht direkt vom Hersteller produziert und eingebaut. In solch einem Fall können Sie diese nachrüsten. Der aufwendige Einbau sollte auf jeden Fall in einer Fachwerkstatt stattfinden.

Tipp: Trotz Standheizung den Verbrauch senken
Zwar steigt der Verbrauch durch eine Standheizung und verursacht Kosten, allerdings können Sie diesen Mehrverbrauch häufig dadurch einsparen, dass der Motor beim Starten gleich auf Betriebstemperatur ist. Ein kalter Motor verbraucht nämlich mehr Sprit.

Die Sitzheizung – Erhöhter Spritverbrauch

Auch das Autoradio erhöht den Verbrauch Ihres Autos.
Auch das Autoradio erhöht den Verbrauch Ihres Autos.

Auch eine Sitzheizung erhöht den Benzinverbrauch Ihres Autos. Für die Beheizung eines Sitzes werden je nach Hersteller und eingestellter Temperatur rund 100 Watt benötigt. Pro 100 km benötigen Sie also 0,1 Liter Sprit mehr.

Das Autoradio – Mehr Stromverbrauch führt zu höherem Spritverbrauch

Das Radio gehört zwar zu den kleineren Stromfressern im Auto, doch auch hier kann gespart werden. Schalten Sie die Musik nur dann ein, wenn Sie sie auch wirklich hören möchten.

Spezielle Hifi-Verstärker und Boxen können den eigentlich geringen Stromverbrauch beim Autoradio jedoch in die Höhe treiben. Hier können bis zu 400 Watt zusätzlich dazu kommen, was sich auch auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt.

Fazit: Viele Autofahrer vergessen, dass elektrische Geräte, wie beispielsweise eine Standheizung, den Verbrauch ihres Autos steigern. Schalten Sie elektrische Geräte wenn möglich aus und lassen Sie diese nicht gedankenlos mitlaufen. So können Sie Energie und damit Sprit sparen. Das heißt aber natürlich nicht, dass Sie an der Beleuchtung sparen sollten. Denken Sie außerdem an unsere anderen Spritspar-Tipps. Spritsparendes Fahren lässt sich leicht lernen – fangen Sie gleich damit an.
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Über den Autor

Meike
Meike Z.

Meike machte ihren Master im Fach Linguistik an der Universität Paderborn. Seit 2016 ist sie Teil des Redaktionsteam von bussgeldrechner.org. Dank ihrer über die Jahre erworbenen Expertise bereitet sie selbst komplexe verkehrsrechtliche Themen leicht verständlich auf.

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