Sprit sparen – 10 Tipps für einen geringeren Kraftstoffverbrauch

Von Sascha D.

Letzte Aktualisierung am: 23. Januar 2024

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Wie können Sie Kraftstoff sparen?

Spritsparend fahren spart bares Geld beim Tanken.
Spritsparend fahren spart bares Geld beim Tanken.

Angesichts der mitunter sehr kostenintensiven Benzinpreise an den Tankstellen in Deutschland fragen sich viele Autofahrer, was sie tun können, um ihre Ausgaben zu reduzieren ohne auf den Komfort eines Kraftfahrzeuges zu verzichten. Schließlich ist es sehr bequem, nicht auf den Zeitplan und die Strecken des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) angewiesen zu sein. Auch vor lauten Party-Meuten erspart einen das eigene Auto, doch das kostet.

Spritsparende Fahrzeuge können die Ausgaben senken. Aber auch schon mit ganz einfachen Maßnahmen schonen motorisierte Verkehrsteilnehmer den eigenen Geldbeutel. Und nicht nur das: Auch der Umwelt kommt ein geringer Kraftstoffverbrauch zu Gute.

Je mehr Kraftstoff in Form von Benzin, Diesel oder auch Gas von Auto und Co verbrannt wird, desto höher ist der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß. Das Treibhausgas beeinflusst neben noch vielen anderen Faktoren unser Klima. Unter anderem erwärmt es die Erdatmosphäre. Schnee- und Eisreservoirs schmelzen, Pflanzen und Tierarten sterben aus. Das Fahrverhalten beeinflusst demnach auch unser aller Lebensraum – die Erde.

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FAQ: Sprit sparen

Mithilfe welcher Faktoren lässt sich Sprit sparen?

Die Geschwindigkeit, die Zuladung und die Nutzung von Klimaanlage bzw. Heizung können zu einem höheren Verbrauch führen.

Welche Fahrzeuge zeichnen sich durch einen geringen Verbrauch aus?

Eine Liste haben wir hier zusammengestellt.

Was ist ein Eco-Training?

Hierbei handelt es sich um spezielle Spritspar-Kurse, die insbesondere für Personen die lange Strecken pendeln oder Lkw-Fahrer sinnvoll sein können.

Im Video: Alles Wichtige um Sprit zu sparen

Im Video erfahren Sie mehr zum Thema.
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Spritsparend fahren – gewusst wie mit diesen 10 Tipps

Sprit können Sie sparen, wenn Sie auf Kurzstrecken verzichten.
Sprit können Sie sparen, wenn Sie auf Kurzstrecken verzichten.

Wie der Verbrauch vom Auto beeinflusst werden kann, erklären wir im Folgenden. Mit acht ganz leicht umzusetzenden Tricks können Sie Sprit sparen. Durch die Beachtung dieser Ratschläge, sind je nach Modell und Motorisierung Einsparungen bis zu etwa 30 Prozent möglich.

Tipp 1: Nicht den Motor warmlaufen lassen und auf Kurzstreckenfahrten verzichten

Bevor Sie sich für die Nutzung Ihres Kfz entscheiden, überlegen Sie, ob Sie das Auto wirklich brauchen oder ob der Weg nicht auch anders (ÖPNV, Fahrrad etc.) zurückgelegt werden kann. Denn: Viele Kfz-Nutzer fahren in der Regel nur kürzere Strecken – also weniger als fünf Kilometer. Der Motor hat in dieser kurzen Zeit keine Chance, sich auf seine durchschnittliche Betriebstemperatur einzupendeln. Hierdurch verbrauchen Sie mehr Sprit, was sich auch beim Tanken zeigt.

Unmittelbar nach dem Start schluckt ein Fahrzeug am meisten Kraftstoff. Im Laufe der Zeit reduziert sich der Verbrauch jedoch.

Auch das Warmlaufenlassen wirkt sich beim Auto auf den Verbrauch aus und zwar negativ. Mal davon abgesehen, dass es nach § 30 Straßenverkehrsordnung (StVO) verboten ist und nach Erkenntnissen des Allgemeinen Deutschen Automobil Clubs (ADAC) nicht wirklich zu einer Erwärmung von Motoröl und Lüftung führt.

Tipp 2: Spritsparen durch schnelles Schalten und niedrige Drehzahlen

In der Regel gilt: Je höher der Gang, desto geringer der Benzinverbrauch. Kraftstoff sparen Sie deshalb durch niedertouriges Fahren. Geringe Drehzahlen führen dazu, dass Sie weniger Treibstoff verbrennen und damit Benzin sparen. Das schnelle Hochschalten beim Beschleunigen lohnt sich also.

Als grobe Orientierung können sich Fahrer ebenjene Richtwerte merken: Im Großstadtverkehr empfiehlt sich bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h der dritte Gang, bei 40 der vierte und bei 50 der fünfte. Auch die Lärmemission wird so reduziert.

Tipp 3: Vorausschauendes Fahren

Sprit sparen durch vorausschauendes Fahren.
Sprit sparen durch vorausschauendes Fahren.

Die kontinuierliche Beobachtung des Verkehrs und aller Beteiligten bewirkt nicht nur ein erhöhtes Maß an Verkehrssicherheit, sondern kann auch den Benzinverbrauch senken.

Durch andauerndes Bremsen und erneutes Hochschalten geht Energie verloren, die durch einen erhöhten Benzinverbrauch kompensiert werden muss. Eine defensive Fahrweise sowie die Einhaltung eines angemessenen Sicherheitsabstands (ca. 3 Sekunden) können dem entgegen wirken, zum Beispiel durch die Nutzung des erlangten Schwungs im Leerlauf.

Auch im Leerlauf verbraucht der Motor Benzin – je nach Modell zwischen 0,8 und 1,5 Liter pro Stunde.

Tipp 4: Beim Fahren auf der Autobahn Maximaltempo vermeiden

Autobahnen verlocken viele Kraftfahrer dazu, ihrem Geschwindigkeitsrausch freien Lauf zu lassen und das Gaspedal bis zum Anschlag zu treten. Dies ergibt keinen Sinn, wenn Kraftstoff gespart werden soll. Deshalb gilt: Wer nur drei Viertel der maximal möglichen Geschwindigkeit fährt, vermeidet im Vergleich zum Vollgas die Hälfte des Kraftstoffverbrauchs.

Mit 120 bis 130 km/h sind Sie auf der Autobahn am spritsparendsten unterwegs. Bevor Sie sich auf den Weg in den Urlaub machen, sollte deshalb lieber etwas mehr Zeit in der Planung für die An- und Abreise veranschlagt werden. Das erspart zudem unnötigen Stress.

Tipp 5: Öfter mal den Motor ausschalten

Nutzen Sie längere Standzeiten dazu, den Motor abzuschalten. Häufig lohnt sich dieses Vorgehen schon ab Pausen von 30 Sekunden Länge. Das vorherige Einlegen des ersten Gangs sichert dabei das reibungslose Weiterfahren, zieht der Verkehr weiter.

Bei Fahrzeugen mit Start-Stop-Automatik ist dieser Tipp schon in die Fahrzeugtechnik integriert. Das Einlegen des Leerlaufs führt hier zur Abschaltung. Mit Betätigung der Kupplung, in einigen Fällen auch dem Loslassen des Bremspedals, springt die Elektronik wieder an. Sie können reibungslos weiterfahren, ohne mühsam den Zündschlüssel zu drehen.

Tipp 5: Stromfresser mit Bedacht nutzen

Sprit sparen durch ein angepasstes Fahrverhalten und die richtige Ausstattung.
Sprit sparen durch ein angepasstes Fahrverhalten und die richtige Ausstattung.

Um Kraftstoff zu sparen, ist auch auf die sorgsame Verwendung von elektrischen Geräten im Fahrzeug zu achten. Hierzu zählen elektrische Fensterheber genauso wie die Klimaanlage, das Radio, die Lüftung und die Scheibenheizungen.

Die Klimaanlage ist der Stromfresser Nummer 1. Sie lässt den Benzinverbrauch um bis zu 1,8 Liter pro 100 Kilometer ansteigen.

Die Stromerzeugung erfolgt im Auto über einen Generator, der über den Keilriemen mitläuft. Bei erhöhtem Verbrauch, steigt auch der Drehwiderstand, wodurch mehr Kraft in Form von Kraftstoff aufgewendet werden muss.

Tipp 7: Unnötigen Ballast minimieren – Kofferraum entrümpeln

Spritsparend sind Autofahrer unterwegs, die ihr Auto regelmäßig von unnützem Gepäck befreien. Ob nun Gummistiefel, der Wasserkasten mit Glasflaschen oder andere Dinge – was Sie nicht wirklich jeden Tag brauchen, sollte auch nicht regelmäßig von A nach B gefahren werden. Schließlich ist ein Fahrzeug kein Keller. Dies schlägt sich auch im Spritverbrauch nieder.

100 Kilogramm mehr führen zu einem schätzungsweise 0,5 Liter höheren Benzinverbrauch pro 100 Kilometer.
Sprit sparen Sie auch mit den richtigen Reifen.
Sprit sparen Sie auch mit den richtigen Reifen.

Auch an welcher Stelle Sie den Ballast im Fahrzeug deponiert haben, ist entscheidend. Durch einen Dachgepäckträger verändern sich die aerodynamischen Eigenschaften. Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h und drei Fahrrädern auf dem Dach erhöht sich beispielsweise der Verbrauch um 2 Liter pro 100 km. Beim Tanken sparen Sie dann nicht mehr. Sortieren Sie deshalb regelmäßig aus und greifen Sie nur in Ausnahmefällen auf einen Dachgepäckträger zurück.

Tipp 8: Reifendruck regelmäßig kontrollieren und Leichtlauföle einsetzen

Sprit sparen Sie nicht nur durch das richtige Fahrverhalten, sondern auch die Wahl der entsprechenden Reifen. Weisen sie einen optimalen Druck vor, senken das den Benzinverbrauch um bis zu fünf Prozent. Dies resultiert aus der geringeren Auflagefläche des Pneus, wodurch weniger Energie für die Widerstandsüberwindung (Luftwiderstand, Reibungswiderstände, Beharrungsvermögen) aufgebracht werden muss.

Informationen zum optimalen Reifendruck erhalten Fahrer vom jeweiligen Fahrzeughersteller. Dieser vermerkt die entsprechenden Daten in der Regel auf der Innenseite der Tankklappe bzw. innen an der Fahrertür. Werden Sie dort nicht fündig, kann auch die Betriebsanleitung weiterhelfen.

Denken Sie über die Neuanschaffung eines Reifensatzes nach, empfiehlt sich aus Spritspargründen der Kauf von Leichtlauf-Reifen, auch unter Begriffen wie Energy-, Öko- oder Eco-Reifen bekannt. Sie verringern neben dem Kraftstoffverbrauch auch die Lärmemission. Auch hier ist der Reifendruck regelmäßig zu überprüfen.

Auch mit dem richtigen Öl können Sie Sprit sparen
Auch mit dem richtigen Öl können Sie Sprit sparen

Ähnliches gilt für die Auswahl des korrekten Öls. Autofahrer sollten hier zu vollsynthetischen Leichtlaufölen greifen. Diese häufig etwas kostenintensiveren Motoröle (zum Beispiel 0W-30 oder 5W-20) verringern die Motorreibung. Das Kraftstoff sparen ist damit möglich. Wie deutlich sich der Effekt zeigt, ist abhängig von Parametern wie Außentemperatur, Motorart und Betriebsbedingungen. Es sind im Maximum ebenfalls ca. 5 Prozent weniger Kraftstoffverbrauch möglich.

Tipp 9: Beim Kauf ein Auto mit wenig Verbrauch auswählen

Nicht nur das Fahrverhalten kann zum Kraftstoff sparen beitragen. Auch schon beim Autokauf ist deshalb darauf zu achten, welches die sparsamsten Autos sind. Angesichts der Vielzahl an neuen Modellen, die regelmäßig auf den internationalen Markt gelangen, testen verschiedene Institutionen wie der ADAC, aber auch Zeitschriften wie Auto Motor Sport und Co regelmäßig den Durchschnittsverbrauch von Autos verschiedener Klassen, darunter Kleinwagen, Kompakt-, Mittelklasse und SUVs . Sie untersuchen dabei u. a. die Herstellerangaben auf ihre Korrektheit.

Laut einer aktuellen AUTO BILD-Untersuchung aus dem Jahr 2015 handelt es sich bei den folgenden Modellen der Klasse Kleinstwagen um verbrauchsarme Autos:

  • 1. Platz: Skoda Citigo 1.0 MPI Green tec Active
  • 2. Platz: Seat Mii 1.0 Ecomotive Style
  • 3. Platz: Peugeot 108 VTI 68 Active
  • 4. Platz: VW Up BlueMotion Technology high up!
  • 5. Platz: Citroën C1 VTi 68 Feel
  • 6. Platz: Toyota Aygo x-play touch
  • 7. Platz: VW Up move up!
  • 8. Platz: Smart fortwo prime
  • 9. Platz: Skoda Citigo 1.0 MPI
  • 10. Platz: Renault Twingo SCe 70 Start&Stop Dynamique

Quelle: AUTO BILD 2015

Tipp 10: Angebotene Spritspartrainings nutzen

Führerschein-Anwärter lernen in der Regel bereits in der Fahrausbildung, wie Umwelt und Geldbeutel durch ein angepasstes Fahrverhalten geschont werden können. Fahrlehrer weisen häufig in Theorie und Praxis auf Möglichkeiten zum Kraftstoff sparen hin. Im Mittelpunkt stehen hier vor allem das vorausschauende und konstante Fahren sowie das frühe Hochschalten. Aber auch der geringere Verschleiß ist häufig Thema.

Viele Fahranfänger lernen: Bei einer Drehzahl von 2000 Umdrehungen pro Minute sollte in den nächst höheren Gang geschaltet werden.

Andere Fahrschulen, aber auch der ADAC bieten explizite Spritspar-Kurse, auch als Eco-Training bekannt, in denen sowohl Einzelpersonen als auch zusammen mit mehreren Teilnehmern in kleineren Gruppen, die Tipps und Tricks zum Kraftstoff sparen erlernt und im Straßenverkehr tatsächlich erprobt werden können.

Gerade für Berufskraftfahrer ist ein Eco-Training für Lkw sinnvoll, da Speditionen heute in einem enormen wirtschaftlichen Wettbewerb zueinander stehen. Die Kosteneinsparung durch ein ausgeglichenes Fahrverhalten kann vor diesem Hintergrund ein enormer Vorteil sein. Diese Kurse bieten neben Fahrschulen auch der TÜV und mitunter Fahrzeughersteller selbst an. Als Voraussetzung für die Teilnahme an einem solchen Training gilt: Es muss eine Fahrerlaubnis der Klasse C1, C1E oder CE vorliegen. Die Preise bewegen sich je nach Trainingsinhalten und -umfang in der Regel zwischen 100 und 150 Euro.
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Sprit sparen – 10 Tipps für einen geringeren Kraftstoffverbrauch
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Über den Autor

Autor
Sascha D.

Sascha ist aufgrund seines rechtswissenschaftlichen Studiums an der Universität Greifswald ein Experte auf seinem Gebiet. Seit 2017 unterstützt er die Redaktion von bussgeldrechner.org mit seinem profundem Hintergrundwissen. Dabei stellt er sicher, dass seine Artikel inhaltlich fundiert und präzise sind.

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