Reifenalter: Wie alt dürfen Autoreifen tatsächlich sein?
Letzte Aktualisierung am: 4. Juli 2024
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Bei Reifen spielt das Alter eine wichtige Rolle
Nicht nur das Fahrverhalten eines Autofahrers trägt einen großen Teil zur Sicherheit im Straßenverkehr bei – das Gleiche gilt für die Beschaffenheit des Kfz. Gewisse Mängel am Fahrzeug können dazu führen, dass es nicht mehr als verkehrs-sicher gilt. Um zu verhindern, dass solche Fahrzeuge dennoch am Verkehr teil-nehmen, schreibt der Gesetzgeber in regelmäßigen Abständen einen Besuch beim TÜV zur Hauptuntersuchung vor.
Unter anderem wird das Reifenalter beim TÜV genau überprüft. Schließlich nehmen Autoreifen als Verbindung zwischen Straße und Kfz einen hohen Stellenwert ein. Haben Pkw-Reifen ein bestimmtes Alter erreicht, wird die Gummimischung spröde, wodurch sie wiederum leichter beschädigt werden kann. Doch wie alt dürfen Reifen generell sein? Und wie können Sie das Reifenalter bestimmen? Informationen finden Sie im Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Reifenalter
Ja, je älter Reifen sind, desto anfälliger und abgefahrener können sie sein. Das Unfallrisiko erhöht sich somit.
Nein, gesetzlich definiert ist ein bestimmtes Reifenalter nicht. Nur die Mindestprofiltiefe ist definiert, die durchaus vom Alter beeinflusst werden kann.
Ja, der Ratgeber erläutert hier, wie Sie das Reifenalter ermitteln können.
Autoreifen: Wann die Altersgrenze erreicht ist
Schon leichte Quetschungen oder scharfkantige Gegenstände auf der Straße können einen Autoreifen je nach Alter schwer beschädigen. Je älter die Pneus sind, desto leichter können sie in Mitleidenschaft gezogen werden. Aber wie alt darf ein Reifen allgemein sein? Grundsätzlich gelten 10 Jahre als maximales Reifenalter. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt der TÜV jedoch, das Alter von Reifen auf höchstens sechs Jahre zu beschränken.
Der Gesetzgeber sieht zwar kein allgemeingültiges Alter von Autoreifen vor, dafür allerdings eine Mindestprofiltiefe. Diese liegt bei 1,6 Millimetern. Sollte diese bereits unterschritten werden, noch bevor der entsprechende Sommer- oder Winterreifen sein maximales Alter erreicht hat, muss ein Wechsel logischerweise schon früher stattfinden.
Es geht demzufolge nicht nur um das jeweilige Reifenalter, sondern ebenfalls darum, welche Profiltiefe die Pneus aufweisen. Da das Unfallrisiko enorm ansteigen kann, wenn Sie mit abgefahrenen Reifen unterwegs sind, ist es nicht gerade verwunderlich, dass der Bußgeldkatalog in diesem Fall relativ strenge Sanktionen vorsieht. Um sich zu vergewissern, dass Ihre Autoreifen wirklich verkehrssicher sind, sollten Sie einen Wechsel schon in Betracht ziehen, bevor diese eine Profiltiefe von 1,6 Millimetern erreicht haben.
Bei Winterreifen empfehlen Experten 4 Millimeter, bei Sommerreifen sollten es mindestens 3 Millimeter sein, um sicherzugehen. Möchten Sie die Reifenprofiltiefe auf die Schnelle feststellen, können Sie sich eines einfachen Tricks bedienen: Stecken Sie eine Ein-Euro-Münze in das Profil des Autoreifens. Der goldene Rand des Geldstücks ist 3 Millimeter breit. Sollte er dementsprechend nicht mehr im Profil verschwinden, ist es – unabhängig vom Reifenalter – Zeit für einen Wechsel.
Um stets auf Nummer sicher zu gehen, können Sie sich an die Formel „4x3x6“ halten: 4 gleiche Reifen, die über eine Mindestprofiltiefe von 3 Millimetern verfügen und bei denen das Reifenalter bei maximal 6 Jahren liegt.
Wie können Sie das Reifenalter feststellen?
Die Antwort auf die Frage: „Wie alt dürfen Sommer- bzw. Winterreifen sein?“ dürfte damit vollständig beantwortet worden sein. Da einigen Kraftfahrern jedoch nicht ganz klar ist, wie sie bei einem Reifen überhaupt das Alter bestimmen können, erklären wir Ihnen dies im Folgenden ebenfalls:
- Bereits seit 2000 können Autofahrer das Reifenalter anhand der DOT-Nummer („Department of Transpor-tation“) bestimmen.
- Dabei handelt es sich um eine vier-stellige Kennziffer, die in ein Oval an der Seite des Pneus eingestanzt ist.
- Die ersten beiden Nummern bezeichnen dabei die Kalenderwoche, in welcher der Reifen hergestellt wurde. Die letzten beiden stehen wiederum für das Jahr.
- Möchten Sie beispielsweise bei einem Reifen das Alter feststellen und die Nummer lautet „DOT 2514“, bedeutet dies, dass er in der 25. Woche des Jahres 2014 produziert wurde.
- Die Nummer „DOT 0505“ steht wiederum für eine Herstellung in der 5. Woche des Jahres 2005.
Bedenken Sie: Wollen Sie anhand der DOT-Nummer das Reifenalter ermitteln, kann es gegebenenfalls sein, dass Sie zunächst einmal eine Weile danach suchen müssen. Schließlich befindet sich die benötigte Kennziffer ausschließlich auf einer Seite des Autoreifens. Übrigens: In den 90er Jahren wurde bei Reifen das Alter anhand dreistelliger DOT-Nummern abgelesen. „DOT 189“ bedeutete damals beispielsweise, dass der Pneu in der 18. Kalenderwoche des Jahres 1999 hergestellt wurde.
Lässt sich die Lebensdauer von Autoreifen verlängern?
Die Zeit eines jeden Reifens ist irgendwann einmal gekommen – dies steht außer Frage. Dennoch gibt es gewisse Tipps und Tricks, die Sie anwenden können, um die Pneus zu schonen, damit diese das maximale Reifenalter überhaupt erreichen:
Kontrollieren Sie regelmäßig den Luftdruck der Reifen
Mit der Zeit verlieren Autoreifen ganz automatisch etwas Luft. Werden die Angaben zum Mindestluftdruck jedoch unterschritten, spricht dies für einen höheren Verschleiß. Achten Sie daher darauf, den Druck in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Welcher Luftdruck einzuhalten ist, steht normalerweise in den Fahrzeugpapieren oder im Tankdeckel.
Parken Sie Ihr Auto ab und an um, wenn Sie eher selten damit fahren
Unabhängig vom jeweiligen Reifenalter ist es nicht gut für die Pneus, wenn das Fahrzeug eine lange Zeit lang auf der gleichen Stelle steht. Schließlich wird so die exakt gleiche Stelle nonstop belastet, was sich negativ auf die Lebensdauer des Autoreifens auswirken kann.
Dies können und sollten Sie als Kraftfahrer durch gelegentliches Umparken in der Regel vermeiden.
Ziehen Sie die vorderen Reifen auf der hinteren und die hinteren Reifen auf der vorderen Achse auf
Viele Reifenhersteller empfehlen einen solchen Tausch nach ca. 10.000 Kilometern, damit die Reifen gleichmäßig abgefahren werden. Denken Sie jedoch daran, den Achsenwechsel keinesfalls diagonal vorzunehmen! Vorne links sollte also hinten links montiert werden, vorne rechts wird nach hinten rechts getauscht.
Wechseln Sie rechtzeitig von Sommer- auf Winterreifen und andersherum
Wie die Namen schon erahnen lassen, sind sowohl Winter- als Sommerreifen genau auf die jeweiligen Bedingungen ausgelegt, die zur jeweiligen Jahreszeit herrschen. Kälte bzw. Hitze verträgt ihr entsprechendes Gegenstück daher nicht und könnte durch die falschen Wetterbedingungen Schaden nehmen. Dem können Sie mit einem rechtzeitigen Reifenwechsel entgegenwirken.
Achten Sie auf eine sachgerechte Lagerung der Reifen
Einige Werkstätten bieten es ihren Kunden an, die Reifen bis zum nächsten Wechsel aufzubewahren. Entscheiden Sie sich für diese Variante, übernimmt der Fachmann normalerweise alles Weitere. Sollten Sie Ihre Autoreifen allerdings selbst einlagern wollen, empfiehlt sich ein Ort, an dem es trocken und dunkel ist. Bei direkter Sonneneinstrahlung können sich schließlich leicht Risse in der Gummimischung bilden.
Zu guter Letzt beeinflusst auch das eigentliche Fahrverhalten den Reifen-verschleiß. Schrammen Sie des Öfteren an Bordsteinkanten entlang oder parken Ihr Fahrzeug häufig auf extrem unebenen Flächen, führt dies im Regelfall dazu, dass das maximale Reifenalter aufgrund zu starker Beschädigung gar nicht erst erreicht wird.
Also ich habe seit Jahren mit Reifen und Fahrzeugen zu tun. Fakt ist das ich auch schon 10 Jahre alte Reifen auf diversen Fahrzeugen gesehen habe. Bei guter Lagerung und einem Markenreifen ist das kein Problem. Hochpreisige Reifen sind meistens langlebiger als Noname Reifen. Ganzjahresreifen sind sehr anfällig für Risse. Was ja laut meinen Infos beim Tüv nicht mehr als Mangel angeführt wird. Ebenso wie das Profilbild er Bremsen. Es zählt nur der Wert der Bremse auf dem Prüfstand.
Die Winterreifen wurden durch das neue Label eh aus dem Verkehr gezogen vom Alter her.
So und Qualitätsreifen haben immer mehr Naturkautschuk in der Verarbeitung. Es gab Hersteller die durch Einsatz von Chemiekautschuk erhebliche Reifenprobleme haben.
Der TÜV empfiehlt ein Höchstalter von 6 Jahren? Wie soll das denn funktionieren wenn ein Reifen bis zu 5 Jahren nach Herstellung und Nichtnutzung noch als „Neu“ gilt… Die Definitionen sollten gesetzlich für die Hersteller vernünftig geregelt werden, damit der Verbraucher abgesichert ist.
Als Besitzer mehrerer Fahrzeuge und Hobbyschrauber stelle ich seit Jahren fest, dass es immer wieder sehr gute, bis fast 20 Jahre alte Reifen gibt. Auch bei den Fahr- u. Bremseigenschaften. Andererseits 4-6 Jahre alte, die sich schon auflösen….
Pauschalisieren wie immer nicht sinnvoll.
Auskunft des bundesverband-reifenhandel.de/verbraucher/reifenkauf/
Unter der Voraussetzung einer sach- und fachgerechten Lagerung gilt ein Reifen bis zu einem Alter von 3 Jahren als fabrikneu und bis zu maximal 5 Jahren als neu. Bei ungebrauchten Reifen, die nicht älter als 5 Jahre sind, sind Kauf und Montage technisch unbedenklich. Allerdings haben sie dann nur eine begrenzte Nutzungsdauer. Ausnahme: Anhänger mit 100 km/h-Zulassung: max. 6 Jahre ab Herstellung.
Augen auf beim Reifenkauf. Billiganbieter vermeiden. Immer Reifen aus gleichem Produktionsjahr verlangen.
Das Alter wird scheinbar eher selten beim TÜV beanstandet. 2005er Reifen habe ich erst 2018 erneuert. Da das Auto auch vom Vorbesitzer schon sehr wenig gefahren wurde, hat das Profil noch gereicht. Als ich aber erste Risse entdeckte, habe ich sie getauscht. Zwei verschiedene TÜV-Stellen haben das Alter weder erwähnt, noch als Mängel festgehalten.
Für mich ist trotzdem nicht klar, ob der TÜV Autoreifen, die 10 Jahre alt sind aber genug Profil haben, als Mangel ansieht und den TÜV nicht erteilt.
Einerseits schreiben Sie: „Der Gesetzgeber sieht zwar kein allgemeingültiges Alter von Autoreifen vor“.
Dem widerspricht die Aussage: „Unter anderem wird das Reifenalter beim TÜV genau überprüft.“
„Grundsätzlich gelten 10 Jahre als maximales Reifenalter. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt der TÜV jedoch, das Alter von Reifen auf höchstens sechs Jahre zu beschränken.“
Letzteres ist eine Empfehlung, aber keine Vorschrift,. Demnach müsste der TÜV auch für ältere Reifen den TÜV erteilen, aber eindeutig schreiben Sie das nicht.
Können Sie es aufklären?
Danke.
Ich habe kürzlich einen Wagen gekauft mit TÜV von Juni. Dabei nicht auf die DOT-Nummer geachtet.
2 Reifen sind von 2013, 2 sogar von 2009. TÜV hat er damit allerdings bekommen, so könnte man die Reifen eh nicht beim Händler beanstanden.