Reifenreparatur: Welche Optionen gibt es?
Letzte Aktualisierung am: 2. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
FAQ: Reifenreparaturen
Ist der Reifen noch relativ neu, der Schaden wurde frühzeitig erkannt und beschränkt sich lediglich auf einen kleinen Teil des Reifens, stehen die Chancen für eine mögliche Reparatur recht gut. Ob sich ein Autoreifen noch reparieren lässt oder ob Sie ihn ersetzen müssen, sollte jedoch ausschließlich ein Fachmann in einer Werkstatt entscheiden.
In einer Fachwerkstatt kann eine Reifenreparatur Kosten von ungefähr 40 Euro verursachen. Für ein Reparaturset bezahlen Sie in etwa 5 bis 30 Euro. Dabei sollten Sie jedoch bedenken, dass Sie damit in der Regel lediglich die Fahrt mit dem Fahrzeug zur Werkstatt überbrücken können, es sich dabei jedoch nicht um eine dauerhafte Lösung handelt. Um den Besuch beim Fachmann kommen Sie also auch dann nicht herum, wenn Sie den Reifen selbst notdürftig flicken.
Sind Sie eine längere Zeit mit dem kaputten Reifen weitergefahren und durch den zu geringen Luftdruck wurde auch die Innenseite beschädigt, ist eine Reifenreparatur nicht mehr möglich. Das Gleiche gilt, wenn das Loch größer als sechs Millimeter ist, wenn die Seitenfläche einen Schaden aufweist oder wenn Sie im Vorfeld versucht haben, das Loch mit einem Reifenreparaturspray selbst zu verschließen. In diesem Fall kommen Sie um einen Reifenwechsel bzw. -austausch nicht herum.
Im Video: Reifenreparatur in Eigenregie
Inhaltsverzeichnis
Autoreifen reparieren oder austauschen?
Je älter ein Reifen ist, desto anfälliger ist er normalerweise für Schäden, weil das Material irgendwann spröde wird. Doch auch bei relativ neuen Reifen können spitze Gegenstände, wie Scherben, Nägel oder Schrauben, in der Lauffläche steckenbleiben, wenn Sie als Fahrer versehentlich darübergefahren sind.
In einem solchen Fall stellt sich automatisch die Frage, ob Sie das betroffene Rad austauschen müssen oder ob eine Reifenreparatur möglich ist. Um dies zu klären, sollten Sie eine Werkstatt aufsuchen, damit der Reifen fachmännisch begutachtet werden kann.
Bei der Entscheidung für oder gegen eine Reparatur müssen die „Richtlinie für die Beurteilung von Reifenschäden an Luftreifen“ sowie die „Richtlinie für die Instandsetzung von Luftreifen“ (Bundesverkehrsblatt Dokumente B 3619 und B 3620) Beachtung finden, bei denen es sich um eine Erweiterung von § 36 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) handelt.
Vereinfacht gesagt braucht es die folgenden Voraussetzungen für eine Reifenreparatur:
- Der Reifen ist noch relativ neu.
- Der Schaden wurde frühzeitig erkannt.
- Nur ein minimaler Teil des Reifens ist beschädigt.
Grundsätzlich gilt: Die Chancen für eine mögliche Reifenreparatur stehen besser, wenn Sie das beschädigte Rad so schnell wie möglich austauschen und nicht mehr damit fahren. Steckt ein Gegenstand im Reifen, sollten Sie diesen überdies nicht entfernen, sondern das Loch erstmal verschlossen lassen. So vermeiden Sie es, den Schaden möglicherweise noch zu verschlimmern.
Wann ist eine Reifenreparatur ausgeschlossen?
Selbst wenn der beschädigte Reifen an sich noch gut in Schuss ist und Sie ihn vor nicht allzu langer Zeit erworben haben, kann eine Reifenreparatur unter Umständen dennoch ausgeschlossen sein. Darauf weisen mitunter diese Anhaltspunkte hin:
- Seit dem Schaden ist bereits eine längere Zeit vergangen und Sie sind weiterhin mit dem kaputten Reifen gefahren. Mit großer Wahrscheinlichkeit war der Luftdruck während dieser Fahrten zu gering, wodurch auch die Innenseite des Reifens in Mitleidenschaft gezogen wurde. Selbst ein Fachmann kann einen solchen Reifen nicht mehr flicken.
- Befand sich ein Nagel oder eine Schraube im Reifen, ist eine Reparatur ausgeschlossen, wenn das dadurch entstandene Loch größer als sechs Millimeter ist.
- Es ist nicht möglich, einen Reifen zu reparieren, wenn die Seitenfläche einen Schaden aufweist.
- Haben Sie im Vorfeld versucht, die Reifenreparatur am Auto selbst durchzuführen und dazu ein Reifenreparaturspray verwendet, ist es dem Fachmann nicht mehr möglich, den Autoreifen zu flicken.
Wichtig: Auch wenn nur einer dieser Punkte zutrifft, kann der jeweilige Reifen nicht mehr repariert werden. In diesem Fall bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als einen Reifenwechsel vorzunehmen und den kaputten Pneu durch einen neuen auszutauschen.
So funktioniert die Reifenreparatur in der Werkstatt
Hat die Fachwerkstatt das beschädigte Rad eingehend geprüft und einer Reparatur zugestimmt, wird sie anschließend den Reifen „vulkanisieren“. Dies funktioniert wie folgt:
- Das Loch im Reifen wird mit einem speziellen Gummistopfen verschlossen.
- Daraufhin wird dieser Stopfen erhitzt und zum Schmelzen gebracht.
- Das flüssige Gummi verteilt sich so auf alle möglichen Fugen; Stopfen und Reifen werden also sozusagen miteinander verbunden.
- Dadurch wird das Loch vollkommen versiegelt und keine Luft kann mehr aus dem Reifen austreten.
Bedenken Sie: Es ist nicht möglich, jeden Autoreifen zu vulkanisieren. Bei Reifen mit dem Geschwindigkeitsindex V (bis zu 240 km/h), W (bis zu 270 km/h) oder Y (bis zu 300 km/h) besteht das Risiko, dass das geflickte Loch die hohen Geschwindigkeiten nicht aushält, weshalb sich der Fachmann in solchen Fällen wohl eher gegen eine Reifenreparatur aussprechen wird. Dies ist jedoch auch davon abhängig, was in den Herstellerangaben des Reifens steht.
Können Sie einen platten Reifen auch selbst reparieren?
Je nachdem, wie gravierend der Schaden ist, können Sie eine Reifenreparatur durchaus auch in Eigenregie durchführen. Dafür gibt es spezielle Reifenreparatursets, die zum Beispiel „Vulkanisierungsstreifen“ enthalten können, mit denen sich Löcher verschließen lassen. Teilweise ist in einem Reifenreparaturset auch ein besonderes Spray vorhanden, welches in das Loch gesprüht wird. Anschließend verteilt es sich im Inneren des Reifens und härtet aus, wodurch das Loch verschlossen wird.
Wichtig: Nehmen Sie bei einem Reifen die Reparatur mit einem Spray vor oder nutzen spezielle Vulkanisierungsstreifen, ist dies keine dauerhafte Lösung. Normalerweise können Sie dadurch lediglich die Fahrt zur nächstgelegenen Werkstatt überbrücken. Darüber hinaus sollten Sie bedenken, dass eine Reifenreparatur in der Werkstatt nicht mehr möglich ist, sobald Sie am Reifen ein Loch reparieren wollten und dabei ein Dichtungsspray verwendet haben.
Kaputter Reifen: Was die Reparatur kosten kann
Je nachdem, ob Sie beispielsweise bei einer eingefahrenen Schraube im Reifen diesen selber reparieren möchten oder eine Werkstatt aufsuchen, kann dies die Kosten für die Reifenreparatur beeinflussen. Zwischen 5 und 30 Euro zahlen Sie beispielsweise, wenn Sie einen Autoreifen mit einem Reparatur-Set flicken möchten.
Das professionelle Vulkanisieren in der Fachwerkstatt kostet in etwa 40 Euro. Dabei sollten Sie jedoch bedenken, dass die notdürftige Reifenreparatur in Eigenregie den Gang zur Werkstatt nicht ersetzt.
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