Wartungsintervalle: Was bedeutet das und ist die Beachtung Pflicht?

Von Dörte L.

Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

FAQ: Wartungsintervalle

Was genau sind Wartungsintervalle bei Kfz?

Wartungsintervalle beschreiben den Zeitraum zwischen den Wartungen von Bauteilen und Flüssigkeiten in einem Fahrzeug. Sie geben an, wenn eine Inspektion stattfinden sollten. Verschiedene Faktoren die Länge des Zeitraums und wie oft eine Inspektion erfolgen sollte. Die Intervalle sind im Wartungsplan der Hersteller vermerkt und werden in der Regel auch im Scheckheft des Fahrzeugs festgehalten. Das Einhalten der Serviceintervalle soll verhindern, dass eine kostspielige Autoreparatur erfolgen muss, wenn es eigentlich nicht nötig wäre.

Welche Inspektionsintervalle gibt es in der Regel?

Im Prinzip ist für jedes Verschleißteil sowie für Flüssigkeiten im Fahrzeug ein Wartungsintervall vom Hersteller bestimmt. Zudem können Werkstätten diese definieren bzw. für das gesamte Fahrzeug anwenden. Auch Diagnoseprogramme in Fahrzeugen können anhand bestimmter Parameter Wartungen oder Inspektionsintervalle vorschlagen. Welche Faktoren eine Rolle spielen und wie die üblichen Intervalle aussehen, haben wir hier zusammengefasst.

Ist mit Sanktionen zu rechnen, wenn der Inspektionsplan nicht eingehalten wird?

In der Regel ist dies nicht der Fall, denn Wartungsintervalle sind gesetzlich nicht vorgeschrieben und daher keine Pflicht. Einzig die Hauptuntersuchung muss absolviert werden. Verpassen Sie diese oder fahren Sie mit einem nicht verkehrssicheren Fahrzeug, drohen Bußgelder und Punkte. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Pflegeplan fürs Auto: Wann ist eine Wartung fällig?

Wie oft muss ein Auto zur Inspektion? Gesetzliche Vorgaben gibt es nicht.
Wie oft muss ein Auto zur Inspektion? Gesetzliche Vorgaben gibt es nicht.

Müssen Auto und Motorrad regelmäßig zur Inspektion? Und wie oft sollte das dann sattfinden? Wann beim Auto eine Inspektion wie oft erfolgen muss, ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. Nur die Hauptuntersuchung für die TÜV-Plakette ist Pflicht. Alle anderen Wartungen und Inspektionen obliegen dem Halter.

Hersteller der Bauteile und Flüssigkeiten sowie der Autobauer geben jedoch Wartungsintervalle vor, die durchaus wichtig sind. Zum einem stellt ein gut gewartetes Fahrzeug ein wesentlich geringeres Risiko in Bezug auf die Verkehrssicherheit dar, zum anderem beeinflusst die Beachtung der Wartungsintervalle die Herstellergarantie und auch den Wert des Fahrzeugs.

Welche Inspektionsintervall zu beachten ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einem haben Bauteile und Schmierstoffe eine bestimmte Haltbarkeit und Verschleiß setzt unterschiedlich schnell ein. Zum anderen kommen Umwelteinflüsse, Fahrweise und Fahrleistung hinzu. Damit Schäden und im schlimmsten Fall Unfälle vermieden werden, sollte das Fahrzeug bzw. Teile und Schmierstoffe regelmäßig kontrolliert werden.

So können verschlissene oder defekte Teile bei Bedarf ausgetauscht und die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs weiterhin gewährleistet sein. Daher ist es immer ratsam, die vom Hersteller vorgegebenen Wartungsintervalle einzuhalten.

Inspektion beim Auto: Wann ein solche fällig wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Inspektion beim Auto: Wann ein solche fällig wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Da eine solche freiwillige Inspektion beim Auto bzw. wie oft diese erfolgen muss, gesetzlich nicht geregelt ist und der Überblick zu den einzelnen Bauteilen oft schwierig ist, lassen viele Halter ihr Fahrzeug turnusmäßig komplett checken. So kann ein Wartungsplan fürs gesamte Kfz erstellt und notwendige Daten im Scheckheft festgehalten werden.

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht zu üblichen festen Wartungsintervalle verschiedener Bauteile. Hierbei handelt es sich um durchschnittliche Angaben, bei denen weder Fahrleistung noch Umwelteinflüsse berücksichtigt sind. Diese Angaben finden Sie in der Regel auch im Scheckheft und in der Betriebsanleitung zum Fahrzeug.

Gängige Wartungsintervalle bei Auto, Motorrad und Co.:

  • Bremsen: Flüssigkeit alle zwei Jahre, Beläge nach Laufleistung und Abnutzung alle 30.000 bis 100.000 km
  • Schmierstoffe: beim Motoröl je nach Laufleistung alle 15.000 bis 30.000 km, Achs- und Getriebeöle alle 100.000 km, andere Schmiermittel alle 45.000 km (bei Frostschutz alle 10 Jahre die Anlage spülen)
  • Autobatterie: alle fünf bis sieben Jahre
  • Zündkerzen: alle 30.000 km
  • Zahnriemen: alle 100.000 bis 200.000 km
  • Luftfilter: im Innenraum jedes Jahr, Motorluftfilter alle 15.000 bis 30.000 km
  • Auslesen des Fehlerspeicher: bei jeder turnusmäßiger Wartung

Neben den festen Wartungsintervallen kann es auch flexible geben. Dies sind dann nicht im Wartungsplan fürs Auto festgehalten, sondern werden durch Diagnosesystem im Fahrzeug erstellt. Stellen Sensoren Unregelmäßigkeiten fest, kann das System eine außerplanmäßige Wartung empfehlen.

Beim Neuwagen hängt, wann eine Inspektion ansteht, auch vom Modell ab.
Beim Neuwagen hängt, wann eine Inspektion ansteht, auch vom Modell ab.

Eine turnusmäßige Wartung, bei der das gesamte Fahrzeug durchgesehen wird, findet in der Regel alle zwei Jahre oder alle 15.000 bis 30.000 km statt. Hier spielen Laufleistung und Umwelteinflüsse eine wichtige Rolle. Je öfter das Fahrzeug in Betrieb ist und weite Strecken zurücklegt, desto höher ist der Verschleiß und desto früher sollten die Wartungsintervalle liegen. Halten Sie die Wartungsintervalle ein und ist dies im Scheckhaft lückenlos dokumentiert, steigt auch der Wert des Fahrzeugs bei einem späteren Verkauf.

Wann muss die erste Inspektion beim Neuwagen erfolgen?

Egal wie alt das Fahrzeug ist, Wartungsintervalle sollten immer eine Rolle spielen. Bei Neuwagen hängt der Zeitpunkt der ersten Inspektion in der Regel vom Fahrzeugmodell, den Herstellerempfehlungen und der Fahrleistung ab. Üblich ist das erste Wartungsintervall beim neuen Auto ab 5.000 bis 15.000 km.

In der Regel ist eine Empfehlung für die erste Inspektion bereits im Serviceheft vermerkt und kann der Werkstatt mitgeteilt werden.

Drohen Bußgelder, wenn Sie die Inspektion überziehen?

Lassen Sie ein Wartungsintervall ausfallen, hat das keine verkehrsrechtlichen Konsequenzen, denn die Intervalle sind, wie bereits erwähnt, gesetzlich nicht definiert. Sie müssen also nicht mit einem Bußgeld rechnen. Anders sieht das aus, wenn Sie den Termin zur Hauptuntersuchung verpassen. In diesem Fall werden zunächst 15 Euro bei zwei Monaten Verzug fällig. Ab vier Monaten handelt es sich dann schon um ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro. Zudem wird ein Punkt eingetragen. Den bekommen Sie auch, wenn Sie mit einem Fahrzeug fahren, dass nicht verkehrssicher ist. Das Bußgeld liegt dann bei 90 Euro.

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Über den Autor

Dörte
Dörte L.

Dörte hat an der Universität Potsdam Anglistik und Germanistik studiert und gehört seit 2016 ist sie Teil des bussgeldkatalog.de-Teams. Ihre redaktionellen Schwerpunkte liegen im Bereich Verkehrsrecht u. a. bei ausländischen Verkehrsregeln sowie den besonderen Regelungen für Lkw-Fahrer.

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