Vom Blitzer in der Schweiz erwischt: Drohen Kosten für Betroffene?
Letzte Aktualisierung am: 3. Mai 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Zu schnell im Schweizer Ausland unterwegs
In Deutschland ist jedem Fahrer bewusst, dass es nicht folgenlos bleibt, wenn er mit deutlich zu viel Kilometern pro Stunde (km/h) innerorts oder außerorts unterwegs ist und an einen Blitzer gerät. Je nach Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung sind Verwarn- oder Bußgelder eine mögliche Konsequenz.
Letztere können schnell mehrere Hundert Euro ausmachen. Dazu kommen teilweise monatelange Fahrverbote und Punkte in Flensburg.
Sind deutsche Fahrer im Schweizer Ausland unterwegs, fahren zu schnell und werden dabei unerwünscht „fotografiert“, sind Betroffene oft unsicher: „Was ist, wenn ich als Deutscher in der Schweiz geblitzt werde? Erwarten mich Bußgelder? Können Bußgeldbescheide auch in Deutschland vollstreckt werden?“ Der vorliegende Ratgeber hält die Antworten bereit und informiert Sie umfassend zum Thema „Blitzer in der Schweiz“.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Blitzer in der Schweiz
Ja, auch ausländische Verkehrsteilnehmer müssen sich in der Schweiz an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten halten.
In der Schweiz sind neben Bußgeldern auch Fahrverbote möglich. Was darüber hinaus drohen kann, erfahren Sie hier.
Eine Vollstreckung eines schweizerischen Bußgeldes ist in Deutschland möglich. Fahrverbote sind allerdings nur in der Schweiz gültig. Auch können offene Bußgelder zu Problemen bei der erneuten Einreise führen.
Geblitzt in der Schweiz: Auch hier drohen Sanktionen
In Deutschland gab es in den letzten Jahren einige Bußgelderhöhungen, auch in Bezug auf Geschwindigkeitsüberschreitungen. Doch die Bußgelder in der Schweiz fallen nochmal deutlich höher aus. Wer dort innerorts auch nur 5 km/h zu schnell fährt, kann umgerechnet schon mal ein Verwarngeld von 40 Euro bezahlen. Eine Überschreitung von 15km/h in einer Ortschaft zieht sogar schon ein Bußgeld von 250 Euro nach sich.
Natürlich sorgen Blitzer in der Schweiz nicht nur für Bußgelder. Auch Fahrverbote sind möglich. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn Fahrer außerorts 26 km/h zu schnell sind. Besonders hohe Geschwindigkeitsverstöße gelten sogar als Straftat und können Freiheitsstrafen nach sich ziehen.
Vollstreckung in Deutschland
Gerade deutsche Urlauber, die durch einen Blitzer in der Schweiz beim Geschwindigkeitsverstoß erwischt werden, fragen sich oft: „Können mich Bußgeldbescheide in Deutschland überhaupt erreichen bzw. werden diese dort vollstreckt?“
Durch ein Abkommen zwischen beiden Ländern wäre letzteres tatsächlich möglich, wenn dieser Teil des Abkommens in Kraft treten würde. Dies ist seit dem 01.05.2024 der Fall, sodass eine Vollstreckung in Deutschland nun durchgeführt wird.
Da dieser Teil des Polizeivertrages jedoch nun in Kraft ist, müssen für eine Vollstreckung bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Zu diesen gehören die Folgenden:
- Die jeweilige Sanktion beträgt umgerechnet mindestens 70 Euro.
- Es geht ausschließlich um die Vollstreckung eines Geldbetrages.
- Die Schweizer Behörden waren selbst erfolglos darin, die betroffene Person aufzuspüren und die Sanktionen zu vollstrecken.
- Es ist bisher keine Verjährung eingetreten. Die Verfolgungsverjährung beträgt bei Bußgeldern in der Schweiz drei Jahre, die für die Vollstreckung zwei Jahre.
Verfasse einen neuen Kommentar Antwort abbrechen