Brustbeinbruch: Schmerzensgeld für ein gebrochenes Sternum
Letzte Aktualisierung am: 14. Juli 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Eine Brustbeinfraktur führt nicht selten zu schmerzbedingter Atemnot
Das Brustbein bzw. Sternum stellt die Verbindung zwischen den linken und den rechten Rippen im Oberkörper eines Menschen dar.
Es handelt sich dabei um einen durchaus stabilen Knochen, weshalb es normalerweise einer relativ starken Gewalteinwirkung bedarf, damit es zu einem Brustbeinbruch kommt. Dies passiert meist bei einem Autounfall.
Knallt der betroffene Fahrer z. B. mit dem Oberkörper gegen das Lenkrad, kann dies dazu führen, dass das Sternum bricht und ihm große Schmerzen verursacht. Vor allem beim Atmen werden diese meist stärker und ziehen dadurch eine Atemnot nach sich. In manchem Fällen sind Lunge und Herz ebenfalls verletzt, was unter anderem Herzrhythmusstörungen verursachen kann.
Der Besuch beim Arzt ist in einem solchen Fall obligatorisch. Wann Geschädigte bei einem Brustbeinbruch Schmerzensgeld beanspruchen können und wie hoch die Entschädigungssumme bei Verletzungen dieser Art ausfällt, lesen Sie im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Schmerzensgeld nach einer Brustbeinfraktur
Wer ohne Selbstverschulden bei einem Unfall verletzt wird, hat unter Umständen Anspruch auf Schmerzensgeld.
Das hängt nicht nur von der Art der Verletzung ab und muss stets im Einzelfall festgestellt werden. Kicken Sie hier, um eine Reihe von Urteilen nachzulesen, in denen verschiedene Beträge gewährt wurden.
Neben der Art und Schwere der Verletzung, sind weitere Kriterien zu beachten. Welche das sind, können Sie hier nachlesen.
Wann besteht ein Anspruch auf Schmerzensgeld bei einem Brustbeinbruch?
Wann geschädigte Personen Schmerzensgeld beantragen können, regelt § 253 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB). Dort heißt es:
Ist wegen einer Verletzung des Körpers, der Gesundheit, der Freiheit oder der sexuellen Selbstbestimmung Schadensersatz zu leisten, kann auch wegen des Schadens, der nicht Vermögensschaden ist, eine billige Entschädigung in Geld gefordert werden.“
Hinzu kommt, dass die Schäden durch das Fremdeinwirken einer dritten Person herbeigeführt worden sein müssen.
Bei einem Brustbeinbruch kann demzufolge Schmerzensgeld geltend gemacht werden, wenn dieser beispielsweise bei einem unverschuldeten Verkehrsunfall zustande kam.
Die Entschädigungssumme wird in diesem Fall in der Regel von der Versicherung des Unfallverursachers getragen.
Wie viel Schmerzensgeld begründet eine Brustbeinfraktur?
Wie hoch bei einem Brustbeinbruch das Schmerzensgeld ausfällt, kann ausschließlich in einer individuellen Einzelfallentscheidung festgesetzt werden. Schließlich müssen einige Faktoren dabei bedacht werden, die mit dem Unfall zusammenhängen. Unter anderem spielen
- die Art und Schwere der Verletzungen und Schmerzen,
- das Alter der geschädigten Person,
- die Dauer der benötigten ärztlichen Behandlung und
- mögliche Folge- oder Dauerschäden
eine Rolle bei der Festsetzung der Höhe des Schmerzensgeldes. Betroffene haben die Möglichkeit, sich entweder außergerichtlich mit der Versicherung des Unfallverursachers zu einigen oder bei einem Brustbeinbruch das Schmerzensgeld vor Gericht von einem Richter bestimmen zu lassen.
In beiden Fällen muss eine sogenannte Schmerzensgeldtabelle zurate gezogen werden. Eine solche umfasst Urteile aus der Vergangenheit inklusive der Entschädigungssummen, die bei ähnlichen Schädigungen gezahlt werden mussten.
Den folgenden Auszug aus einer Schmerzensgeldtabelle können Sie verwenden, um zumindest einen Anhaltspunkt über die Höhe des Schmerzensgeldes bei einem Brustbeinbruch zu haben:
Verletzung | Schmerzensgeldsumme | Gericht / Jahr (Aktenzeichen) |
---|---|---|
Brustbeinfraktur, Brustkorbprellung und HWS-Syndrom | 1.000 € | LG Trier / 2001 (Az. 4 O 307/00) |
Brustbeinbruch (Sternumfraktur) sowie Brustkorbprellung | 6.000 € | OLG Hamm / 2016 (Az. 32 SA 69/15) |
Brustbeinfraktur und HWS-Syndrom | ca. 3.000 € | OLG Frankfurt am Main / 2001 (Az. 17 U 128/00) |
Brustbeinfraktur / Brustwirbelsäulenverletzung mit Schmerzen im Brustbereich, die nach vier Jahren nicht abgeklungen sind, funktionelle Störung mit Facettengelenkschmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule, Brustkorbprellung und HWS-Syndrom | ca. 6.000 € | OLG Hamm / 1995 (Az. 27 U 14/94) |
Brustbeinbruch, schwere Brustkorbquetschung, Handfraktur, Rippenfrakturen, Wirbelfrakturen, schwere Schulterquetschung mit Muskelriss und Kapselabriss | ca. 10.000 € | LG Deggendorf / 1987 (Az. 2 O 439/87) |
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