Maut in Österreich: Was kosten Fahrten in der Alpenrepublik?

Von Sascha D.

Letzte Aktualisierung am: 7. April 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Wissenswertes zum österreichischen Mautsystem

Wo müssen Sie eine Maut in Österreich entrichten?
Wo müssen Sie eine Maut in Österreich entrichten?

Österreich ist nicht nur bekannt als das Heimatland berühmter Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart oder Joseph Haydn. Auch schmackhafte Süßspeisen wie der Kaiserschmarrn oder die Sachertorte kommen vielen Menschen in den Sinn, wenn sie an die Alpenrepublik denken.

Wer eine Reise mit dem Auto nach Österreich plant, sollte sich vorher jedoch nicht nur über die dortigen Verkehrsregeln informieren. Auf einigen Strecken wird eine Maut in Österreich verlangt. Dies betrifft vor allem Schnellstraßen und Autobahnen, wobei auch für die Nutzung diverser Tunnel und Passstraßen Gebühren erhoben werden.

Wie das Mautsystem funktioniert und welche Kosten Sie für die Pkw-Maut in Österreich in etwa einplanen sollten, lesen Sie in diesem Ratgeber.

FAQ: Maut in Österreich

Wo wird in Österreich eine Maut erhoben?

In Österreich sind vor allem Autobahnen und Schnellstraßen mautpflichtig. Die Abrechnung erfolgt über eine Vignette. Dabei können Sie zwischen dem klassischen Mautaufkleber oder der digitalen Version wählen (E-Vignette). Letztere wird dann mit dem Kennzeichen Ihres Fahrzeugs verbunden.

Wie hoch sind die Mautgebühren in Österreich?

Die Höhe der Maut in Österreich hängt zum einen vom genutzten Fahrzeug und zum anderen von der Gültigkeitsdauer der gewählten Vignette ab. Nähere Infos zu den genauen Preisen finden Sie hier.

Gibt es Strecken, auf denen keine Maut in Österreich fällig wird?

Ja, die gibt es. Welche Autobahnabschnitte Sie nutzen können, ohne eine Pkw-Maut in Österreich entrichten zu müssen, erfahren Sie hier.

Unterwegs in Österreich: Die Vignette ist meist Pflicht

Um die Autobahngebühr in Österreich bezahlen zu können, benötigen Sie eine Vignette.
Um die Autobahngebühr in Österreich bezahlen zu können, benötigen Sie eine Vignette.

Kraftfahrzeuge, die maximal 3,5 Tonnen auf die Waage bringen, müssen in Österreich mit einer Vignette ausgestattet sein, wenn damit Schnellstraßen oder Autobahnen befahren werden sollen. Um die Maut in Österreich ordnungsgemäß begleichen zu können, müssen Sie die Vignette bereits vor Fahrtantritt am Fahrzeug anbringen.

Dabei haben Sie zwei Optionen:

  1. Sie entscheiden sich für die klassische Vignette zum Kleben: Diese muss von Innen an der Windschutzscheibe des Pkw aufgeklebt werden und gut sichtbar sein. Sie wird auch „Pickerl“ in Österreich genannt.
  2. Sie greifen auf die moderne E-Vignette zurück: In diesem Fall benötigen Sie keinen Aufkleber, um für die Maut in Österreich aufzukommen. Die digitale Vignette ist mit dem Nummernschild Ihres Kfz verbunden.

Zollwache, Polizei sowie Mitarbeiter des Service- und Kontrolldienstes überprüfen das Vorhandensein einer Autobahnvignette in Österreich. Da sie jedoch nicht zu jeder Zeit überall sein können, gibt es ebenfalls automatisierte Kontrollen mithilfe von Kameras. Es ist demzufolge keine gute Idee, die Maut in Österreich nicht zu zahlen. Ansonsten können die folgenden Sanktionen auf Sie zukommen:

Ver­stoßBuß­geld (Motorrad)Buß­geld (alle anderen Kfz)
Maut in Öster­reich nicht ge­zahlt300 - 3.000 €300 - 3.000 €
Vignette ist un­gültig, nicht korrekt ange­bracht oder fehlt65 €120 €
Vignette wurde mani­puliert130 €240 €

Vignette in Österreich: Aktuelle Preise

Vignette für Österreich: Ihre Gültigkeit wirkt sich auf die Höhe der Maut aus.
Vignette für Österreich: Ihre Gültigkeit wirkt sich auf die Höhe der Maut aus.

Bei der Vignette in Österreich ist der Preis von zwei Faktoren abhängig:

  1. Mit welcher Art von Fahrzeug sind Sie unterwegs?
  2. Wie lange soll das „Pickerl“ gültig sein?

Die Maut in Österreich fällt dementsprechend geringer aus, wenn Sie beispielsweise keine Jahres-, sondern nur eine Tagesvignette erwerben. In Österreich können Sie in Bezug auf die Gültigkeit des Mautaufklebers zwischen zehn Tagen, zwei Monaten oder einem Jahr wählen. Dies beeinflusst die Gebühren wie folgt:

Fahr­zeug­art10-Ta­ges-Vi­gnet­te für Ös­ter­reich2-Mo­nats-Vi­gnet­te für Ös­ter­reichJah­res­vi­gnet­te für Ös­ter­reich
Motor­räder9,40 €27,40 €91,10 €
Kfz bis 3,5 Ton­nen zulässi­ges Gesamt­gewicht5,40 €13,70 €36,20 €

(Stand: 2020)

In über 6.000 Vertriebsstellen können Sie eine Vignette in Österreich kaufen. Dazu zählen unter anderem Tankstellen, Tabakläden („Trafiken“) sowie die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ. Möchten Sie die Maut in Österreich mit der digitalen E-Vignette zahlen, können Sie diese bereits vor Reiseantritt online erwerben. Wenn Sie die Vignette für Österreich online kaufen, sollten Sie allerdings bedenken, dass diese erst ab dem 18. Tag nach dem Kaufdatum gültig ist.

Gibt es auch Strecken, auf denen keine Vignette für Österreich notwendig ist?

Seit dem 15. Dezember 2019 gibt es tatsächlich einige Autobahnabschnitte, auf denen Sie keine Maut in Österreich entrichten müssen. Dies betrifft die folgenden Abschnitte:

  • A1 Westautobahn (Grenzübergang Walserberg bis Salzburg-Nord), Land Salzburg
  • A26 (Linzer Westring – wird noch gebaut), Oberösterreich
  • A7 (Mühlkreisautobahn, neue Donaubrücke in Linz – wird noch gebaut), Oberösterreich
  • A14 (Grenzübergang Hörbranz bis Hohenems), Vorarlberg
  • A12 Inntalautobahn (Grenzübergang Kiefersfelden bis Kufstein-Süd), Tirol

Übrigens: Neben den Straßennutzungsgebühren für Pkw gibt es seit 2004 auch eine Lkw-Maut in Österreich. Diese betrifft alle Kraftfahrzeuge, die mehr als 3,5 Tonnen wiegen. Um die Maut in Österreich zu bezahlen, benötigen Lkw-Fahrer jedoch keine Vignette, sondern eine sogenannte GO-Box. Sie registriert per Mikrowellensignal, wenn eine Mautstation durchfahren wird. Anschließend werden dann die jeweiligen Mautkosten berechnet.

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Über den Autor

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Sascha D.

Sascha ist aufgrund seines rechtswissenschaftlichen Studiums an der Universität Greifswald ein Experte auf seinem Gebiet. Seit 2017 unterstützt er die Redaktion von bussgeldrechner.org mit seinem profundem Hintergrundwissen. Dabei stellt er sicher, dass seine Artikel inhaltlich fundiert und präzise sind.

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