Verschiedene Blitzer-Typen in Deutschland

Von Sascha D.

Letzte Aktualisierung am: 8. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Welche Arten von Blitzer-Typen gibt es?

In Deutschland können verschiedene Blitzer-Typen zum Einsatz kommen, um Raser zu erwischen.
In Deutschland können verschiedene Blitzer-Typen zum Einsatz kommen, um Raser zu erwischen.

In Deutschland gibt es unzählige Blitzer-Typen, die sich sowohl in ihrem Aussehen als auch in ihrer Technik unterscheiden. Doch auch wenn sie sich äußerlich kaum ähneln oder auf eine gänzlich andere Art und Weise funktionieren, haben sie doch alle eine Gemeinsamkeit: Ihre Aufgabe liegt darin, Tempoverstöße im Straßenverkehr festzustellen.

Welche verschiedenen Blitzer-Typen auf deutschen Straßen eingesetzt werden und wie sie funktionieren, erklären wir in diesem Ratgeber. Zusätzlich können Sie hier nachlesen, welche Fehlerquellen bei welchem System denkbar sind, um bei einer vermeintlich falschen Messung mit dieser Begründung Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einzulegen.

Weitere Informationen zu Blitzer-Typen

FAQ: Blitzer-Typen

Welche Blitzer-Arten gibt es?

Erst einmal wird zwischen stationären und mobilen Blitzern unterschieden. Erstere sind meist an Unfallschwerpunkten fest installiert, Letztere hingegen können flexibel am Straßenrand aufgestellt werden, um Raser bei Tempoverstößen zu erwischen. Weitere Unterschiede lassen sich bei den verschiedenen Blitzer-Typen in Bezug auf die Technik ausmachen.

Welche Technik kommt bei den unterschiedlichen Blitzer-Varianten zum Einsatz?

Neben Radaranlagen und Laser-Blitzern gibt es außerdem Modelle, die mit Indukti‌onsschleifen, Piezosensoren oder Lichtschranken arbeiten. Auch Videonachfahrsysteme kommen auf deutschen Straßen zum Einsatz. Die neueste Technik ist die sogenannte Section Control, bei der es nicht auf das Tempo an einem bestimmten Punkt, sondern die Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer bestimmten Strecke ankommt. An dieser Stelle erfahren Sie, wie die verschiedenen Blitzer-Typen genau funktionieren.

Mit welchen Fehlerquellen müssen Sie bei welchen Blitzer-Typen rechnen?

Stationäre Blitzer-Typen, wie z. B. Radarmessgeräte, können falsche Ergebnisse liefern, wenn sie nicht nach Vorschrift geeicht wurden. Mobile Blitzer-Typen hingegen, wie z. B. Lichtschrankenmessgeräte oder Videonachfahrsysteme, müssen in jedem Fall korrekt bedient bzw. aufgestellt werden, um verlässliche Messungen vornehmen zu können. Vermuten Sie Fehler bei der Geschwindigkeitsmessung, ist ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid ratsam.

Blitzer-Typen: Grundsätzliche Unterschiede

Es gibt sowohl stationäre als auch mobile Blitzer-Typen.
Es gibt sowohl stationäre als auch mobile Blitzer-Typen.

Zu Beginn kann zwischen zwei verschiedenen Blitzer-Typen in Deutschland differenziert werden:

  1. Mobile Blitzer-Typen
  2. Stationäre Blitzer-Typen

Letztere sind fest installiert und befinden sich meist an Unfallschwerpunkten oder Kreuzungen, an denen besonders viel Verkehr herrscht. Mobile Messgeräte können wiederum flexibel am Straßenrand aufgestellt werden. Der Vorteil liegt dabei beim Überraschungs­effekt, da sich vor allem ortskundige Fahrer die Standpunkte der festen Geräte irgendwann einprägen und dann nur an dieser bestimmten Stelle den Fuß vom Gaspedal nehmen.

Mit welcher Technik funktionieren die verschiedenen Blitzer-Typen?

Welche Technik bei welchen Blitzertypen zum Einsatz kommen kann, um Geschwindigkeitsüberschreitungen festzustellen, erklären wir Ihnen im Folgenden:

  • Lichtschrankenmessgeräte: Bei dieser Technik gibt es einen Sender und einen Empfänger, wobei sich Ersterer auf der Fahrbahn befindet und spezielle Lichtsignale aussendet. Sobald ein Kfz das erste Lichtsignal durchfährt, beginnt der Messvorgang, beim letzten Strahl ist sie beendet. Die Zeit, die währenddessen vergeht, wird an den Empfänger gesendet, wodurch die Geschwindigkeit ermittelt werden kann.
  • Radaranlagen: Sogenannte „Radarfallen“ sind die Typen von Blitzern, die wohl unter Autofahrern am bekanntesten sind. Die häufig grünen Starenkästen senden elektromagnetische Wellen aus. Diese werden anschließend vom Messfahrzeug reflektiert und zum Gerät zurückgeschickt. Bei diesem Vorgang kommt es zu einer Veränderung der Wellenlänge, was „Doppler-Effekt“ genannt wird. Dabei kann das gefahrene Tempo festgestellt werden.
  • Piezosensoren bzw. Induktionsschleifen: Bei Blitzer-Typen, die mit Piezosensoren oder Induktionsschleifen arbeiten, werden diese zunächst einmal unter der Straße verlegt. Sobald die Sensoren bzw. Schleifen von einem Kfz überfahren werden, ändert sich das Magnetfeld bzw. die elektrische Spannung. Mithilfe der Zeit, die das Fahrzeug von einer Schleife zur nächsten bzw. von einem Sensor zum nächsten benötigt, kann die Messung erfolgen.
  • Laser-Blitzer: Lasermessgeräte strömen spezielle Lichtsignale aus, die für das menschliche Auge unsichtbar sind. Nachdem sie vom zu messenden Kraftfahrzeug reflektiert wurden, werden sie zum Blitzer zurückgesendet. Die Zeit, die dabei vergeht, ermöglicht eine Berechnung der Entfernung zum Fahrzeug. Weil diese sich während der Fahrt verringert, kommt es zu einer Veränderung der Laserstrahlen, wodurch die eigentliche Geschwindigkeitsmessung ermöglicht wird.
  • Videonachfahrsysteme: Blitzer-Typen dieser Art sind in der Regel in einem zivilen Fahrzeug verbaut, in dem Polizisten unterwegs sind, um Raser aufzuspüren. Da sie in einem regelmäßigen Abstand hinter vermeintlichen Verkehrssündern damit herfahren müssen, um das Tempo zu ermitteln, wird diese Art der Messung auch „Geschwindigkeitsmessung durch Nachfahren“ genannt.
  • Section Control: Bei dieser Technik gibt es auf einer bestimmten Strecke zwei Kontrollpunkte, an denen das Messfahrzeug fotografiert wird. Anhand des zeitlichen Abstandes zwischen diesen Punkten kann die Durchschnittsgeschwindigkeit festgestellt werden. Es geht bei solchen Blitzer-Typen also nicht um das Tempo an einem gewissen Punkt, sondern um die durchschnittlich gefahrene Geschwindigkeit auf der gesamten Messstrecke.
Bei allen Blitzer-Typen kann es zu Messfehlern kommen.
Bei allen Blitzer-Typen kann es zu Messfehlern kommen.

Generell spielt es keine Rolle, welche Blitzer-Typen eingesetzt wurden, denn kein Messgerät arbeitet gänzlich fehlerfrei. Werden Lichtschranken- oder Lasermessgeräte nicht korrekt aufgestellt oder falsch bedient, kann dies zu einem falschen Ergebnis führen.

Ist bei einer Radarfalle kein vorgeschriebener Eichschein vorhanden, kann ebenfalls ein fehlerhaftes Messergebnis dabei herauskommen. Vermuten Sie, aufgrund eines technischen Fehlers geblitzt worden zu sein, ist es ratsam, Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einzulegen. Dazu haben Sie nach der Zustellung dieses Schreibens 14 Tage Zeit.

Die Unterstützung von einem Anwalt ist in diesem Fall von Vorteil, da Sie mit einem solchen Akteneinsicht beantragen und so möglicherweise feststellen können, dass es zu Fehlern bei der Messung kam.

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Über den Autor

Autor
Sascha D.

Sascha ist aufgrund seines rechtswissenschaftlichen Studiums an der Universität Greifswald ein Experte auf seinem Gebiet. Seit 2017 unterstützt er die Redaktion von bussgeldrechner.org mit seinem profundem Hintergrundwissen. Dabei stellt er sicher, dass seine Artikel inhaltlich fundiert und präzise sind.

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